Am Anfang schufen die Menschen Gott.

Warum? Weil sie mit ihrem stetig wachsenden Selbstbewusstsein (und ihren im gleichen Maß schwindenden natürlichen Instinkten) auf Erden nicht mehr zurechtkamen.

Sich nicht mehr instinktiv als Teil des Weltganzen zu fühlen, sondern sich zunehmend als dessen abgespaltenes und reflexionsfähiges Gegenüber wahrzunehmen, dürfte wohl der größte Schock gewesen sein, der der Menschheit jemals widerfuhr. Erzählungen wie die „Vertreibung aus dem Paradies“ sind ein Hinweis auf diese Abspaltung der Menschen vom übrigen Leben.

Kein Wunder, dass sie sich eine machtvolle Person ersehnten, die sie von der alleinigen Verantwortung für ihr Tun auf Erden entbinden konnte. Einen väterlichen Gott, der ihnen etwa sagen sollte:

„Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“

Da dieser Gott eine fiktive Figur war und blieb, konnte und kann er natürlich keinerlei Hilfe leisten. Das erklärt die aberwitzige Situation, in die sich die Menschheit – dank ihrer „Gottesfantasie“ – hineinmanövriert hat.

Hinzu kam, dass dieser „Gott“ sich leicht als ideologisches Mittel zur Disziplinierung, Manipulation und Ausbeutung der Mitmenschen einsetzen ließ (was die Gerisseneren auch ausgiebig nutzten, wie uns die Geschichte lehrt).

Nur wenn die Menschen sich endgültig vom Selbstbetrug „Gott“ verabschiedeten, könnten sie ihre herausragende Stellung als „response-able“ (verantwortungsfähige) Wesen inmitten der irdischen Vielheit tatsächlich einnehmen und dürften in der Folge vielleicht doch noch auf eine konstruktive und erbauliche Weiterexistenz auf dem Raumschiff Terra hoffen.

Andernfalls: OMG!

Dieses Schild stammt aus der ständigen Ausstellung des Naturhistorischen Museums in Wien. Ich habe es vor etwa 25 Jahren dort fotografiert. Freizügig interpretiert lassen sich die Schlussfolgerungen des Texts auch auf die Gattung „Homo sapiens“ unter der Herrschaft des ungezügelten globalen Kapitalismus anwenden. Und siehe da: Im Lichte dieser Kurzbeschreibung bekommen viele gesellschaftliche Erscheinungen der vergangenen Jahrzehnte (und Jahrhunderte) einen neuen und tieferen Sinn.

Oder nicht?

Alle dafür geeigneten Straßen in Deutschland sollten so schnell wie möglich in Alleen umgewandelt werden. Das würde helfen, Kohlendioxid zu binden.

Selbstverständlich muss es auf allen Alleestraßen massive Geschwindigkeitsbeschränkungen geben, im Durchschnitt auf 70 Stundenkilometer. Das würde helfen, das Straßennetz für schnelle und große Autos wesentlich unattraktiver zu machen.

Für Radfahrer und Fußgänger sollten Extra-Straßenspuren entweder von der bestehenden Straße abgetrennt oder zusätzlich geschaffen werden.

Veröffentlicht in to do